Die nächsten Schritte bei der Energiewende sind ohne „smarte“ und „intelligente“ Steuerung kaum gangbar. Ein wichtiger Grund ist die immer höhere Verfügbarkeit von Energien aus fluktuierender Erzeugung – also Windkraft und Photovoltaik. Mit dem Stromangebot variiert auch der Preis vieler Stromversorger über den Tag. Bei niedrigen Preisen und großem Energieangebot können Haushalte ihre „Stromfresser“ auf höhere Leistung schalten oder nutzen. Zu Tageszeiten, in denen die Versorger die Preise nach oben setzen, werden die Haushalte dann den Verbrauch – digital oder manuell gesteuert – senken.
Geräte mit hohem Stromverbrauch, die ohne größere Probleme die Energiezufuhr variieren können, sind beispielsweise Kühlschränke und Gefriertruhen. Abhängig von der Wärmedämmung der Geräte können sie über Stunden die Energiezufuhr abschalten, ohne die aufbewahrten Lebensmittel zu verderben.
Digitale Stromzähler: Haushalte werden Energiebroker
Auch Waschmaschinen können über deren Zeitschaltungen – manuell oder digital gesteuert – so eingestellt werden, dass sie dann in Betrieb gehen, wenn der günstigste Strom zur Verfügung steht.
Das benötigte Gerät für die grundlegende Steuerung dieser Energieeffizienz in der Wohnung ist der sogenannte „Smart Meter“, das Strommessgerät, das in vielen Mietwohnungen und Eigenheimen die üblichen, analogen schwarzen Zählerkästen ersetzt hat. Es dient zum Zählen und Abrechnen der Verbräuche. Der Smart Meter kann aber mit der Nutzung weiterer digitaler Technologien auch die Schaltung der Haushalsgeräte entsprechend der jeweiligen Tarife ermöglichen.
Ökonomie der privaten Haushalte
Über die möglichen Einsparungen bei Energieverbrauch und Abrechnung mit den Versorgern gehen die Meinungen der Expertem auseinander. Die mögliche Realisierung eines geringeren Energieverbrauchs und die damit verbundenen Einsparungspotentiale mit Smart-Home-Anwendungen sind unumstritten.
Kritiker weisen allerdings darauf hin, dass Smart Homes auch zu höherem Energieverbrauch führen können – europaweit berechnen sie diesen auf bis zu 70 Terawattstunden (TWh) im Jahr. Denn für den vernetzten Betrieb müssten alle Geräte auf Standby geschaltet werden, um dann von der digitalen Steuerung bei Bedarf gestartet zu werden. Dabei sei bei vielen Geräten offen, ob die digitalen Möglichkeiten überhaupt genutzt werden.
Quellen:
www.bmwi-energiewende.de/EWD/Redaktion/Newsletter/2020/03/Meldung/News1.html
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/160/1916048.pdf
www.bundestag.de/presse/hib/682338-682338