Es gibt wohl kaum einen Menschen, dem diese Situation keine Angst einflößt: Es ist nachts, plötzlich wird man von seltsamen Geräuschen aus dem Schlaf gerissen, steht auf und stößt auf einen Einbrecher in den eigenen vier Wänden. Manche Betroffene sprechen von Todesängsten, die ihnen ein Leben lang im Gedächtnis hängenbleiben.
Folgen nicht unterschätzen
„Nicht selten führt so ein Erlebnis zu Schlafproblemen und Gefühlen der Unsicherheit, welche die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen“, bestätigt der Berliner Psychiater Dr. Olaf Schulte-Herbrüggen. Dabei spiele es nicht unbedingt eine Rolle, ob man dem Einbrecher begegnet oder ob in Abwesenheit das Zuhause durchwühlt worden ist. Zwar verzeichnet die Polizeiliche Kriminalstatistik für 2017 im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Rückgang der Wohnungseinbrüche um 23 Prozent auf 116.450 Taten, doch ist die Zahl nach wie vor auf einem hohen Niveau. Viele der Einbrüche hinterlassen mehr als verwüstete Zimmer: Studien zufolge wünscht sich ein Viertel der Betroffenen aus Angst einen Umzug in eine andere Wohnung. Allerdings empfiehlt der Experte, nicht vorschnell zu handeln und besser die anfängliche Panik verstreichen zu lassen, um herauszufinden, wie man mit dem Unsicherheitsgefühl umgeht. Was Betroffene statt voreiligem Handeln allerdings definitiv umgehend tun sollten: ihr Zuhause besser absichern.
Einbruchschutz: Haushüter-Funktion und Live-Überwachung
„Egal, ob nach einem Einbruch oder bei Einzug ist es ratsam, mit polizeilicher Hilfe die Gefahren zu analysieren und das Zuhause gezielt abzusichern“, so der Psychiater. Als sinnvolle Ergänzung zu mechanischem Einbruchsschutz gibt es heute smarte Lösungen. So lassen sich etwa über eine App Rollläden steuern, Lichter anknipsen, Fernseher oder Radio anstellen und Staubsaugergeräusche erzeugen – entweder zu bestimmten Zeiten oder nach dem Zufallsprinzip. Ebenso bewährt haben sich modular aufgebaute Systeme, die sich um einzelne Komponenten wie etwa virtuelles Hundegebell erweitern lassen. Sinnvoll ist zudem die Installation von offensichtlichen und versteckten Kameras sowie von Bewegungsmeldern und Tür- oder Fensterkontakten, die das Öffnen registrieren. Per App in das Smart- Home-System eingebunden, kann der Nutzer festlegen, was passieren soll, wenn sich die Sensoren der vernetzten Geräte melden oder Kamerabilder auf dem Smartphone aufpoppen. Wichtig jedoch: das Smart Home mit entsprechender Software nach außen gegen Hacker abzusichern, um nicht selbst in die für Einbrecher gedachte Sicherheitsfalle zu tappen.